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Anleitung zur Suche einer vermissten Katze

Ach du Schreck - die Katze ist weg!
Zunächst einmal ist zu hoffen, dass im Vorfeld bereits einige nützliche Vorkehrungen getroffen wurden. Denn um im Vermisstenfall die besten Chancen zu haben, ein Tier wiederzufinden, ist vor allem eines wichtig: die Kennzeichnung! Hast Du Deine Katze tätowieren und/oder chipen und im Anschluss bei Tasso registrieren lassen, damit sie im Falle des Entlaufens von einem möglichen Finder eindeutig zu identifizieren ist?

Denn verläuft sich eine Katze oder wird gar angefahren und in einer Klinik abgegeben, ist sie mit einer solchen Kennzeichnung nebst Registrierung schnell zu identifizieren.

Die zweite wichtige Prävention: Ist Deine Katze kastriert? Denn liebeslustige Katzen und erst recht Kater erweitern ihr Revier beträchtlich oder wechseln es sogar vollends, auf der Suche nach einem Partner! Der Trieb lässt sie soweit ziehen, dass man nicht ubedingt in der näheren Umgebung fündig wird. Und das Tier sieht auch keine Veranlassung, seinen Trieb zu vergessen und zurückzukehren, so dass der Suchradius um einiges erweitert werden muss.

Bist du vielleicht gerade umgezogen und hast die Katze nicht mindestens 4-6 Wochen im Haus gehalten, damit sie auf ihre Weise die Umgebung lokalisiert, bevor sie das neue Revier zu Fuß ergründet? Dann könnte es möglich sein, dass sie versucht, ins alte Revier zurückzukehren. Auch dann ist der Suchradius beträchtlich zu erweitern!

Suchanleitung

Wie gehe ich bei der Suche nach einer vermissten Katze richtig vor?

Ist die Katze plötzlich verschwunden, ist das richtige Handeln ihrer Besitzer gefragt, damit sie möglichst schnell wieder gefunden wird. Denn die Erfahrung im Laufe unserer Tierschutzarbeit etwas hat uns gelehrt, dass die meisten Katzen gar nicht wirklich entlaufen, sondern einfach "nur" irgendwo eingesperrt sind!

Und dies geschieht in den meisten Fällen direkt in der Nähe, also in der Nachbarschaft - in einem Keller, einer Garage, einem Gartenhaus oder ähnlichem. Auch Lagerhallen in der Umgebung sind prädestiniert! Und nicht immer wird der Ort des Geschehens täglich vom Inhaber aufgesucht, so dass die Tiere oft lange unbemerkt bleiben!

Die "3 bis 5 Tage-Regel"

Daher ist es super wichtig gerade in den ersten Tagen alles zig mal erneut abzugehen. Und zwar während der ersten 5 Tage sogar immer wieder dieselben Keller, Garagen, Gartenhäuser usw., denn die Erfahrung hat gezeigt, dass die Tiere sich erst dann melden, wenn sie merken, dass sie ohne Hilfe nicht wieder raus kommen, und das geschieht zumeist erst nach 3 - 5 Tagen.

Die überwiegende Zahl der Besitzer gehen all diese Möglichkeiten wenn überhaupt nur einmal ab oder bitten die Nachbarn, in ihren Räumlichkeiten nachzusehen, und wenn die Tiere dabei nicht sofort gefunden werden, geht man davon aus, dass sie sich auch nicht dort befinden. Aber das ist oft weit gefehlt!

Die instinktive Zurückhaltung einer eingesperrten Katzen

Die Natur bzw. ihr Instinkt lehrt eine Katze, sich zunächst still zu verhalten und sich zu verstecken, wenn sie in eine "Falle" geraten ist. Wenn also der Kellerbesitzer reinschaut, weil man auf einem Aushang darum gebeten hat, nutzt das gar nichts!

Und selbst wenn der Besitzer draußen ruft, verhalten sie sich häufig weiter ruhig und kommen nicht heraus. Verrückt, aber es ist wirklich so! Wir stellen es immer wieder fest. Erst wenn sie merken, dass sie nicht mehr können, geben sie leise Antwort, aber dann sind sie schon schwach und man muss gut hinhören. In sehr vielen Fällen sind zu diesem Zeitpunkt bereits drei bis fünf Tage vergangen!

Gefahr der Hepatischen Lipidose

Findet man das durch die Nahrungskarenz geschwächte Tier dann nach mehreren Tagen, steht man unter Umständen vor dem nächsten Problem: Findet eine Katze länger als 3 oder vier Tage keine Nahrung dort wo sie eingesperrt ist, kann unter Umständen eine Hepatische Lipidose einsetzen (die Leber verfettet), so dass das Tier nicht mehr in der Lage ist, selbständig Futter aufzunehmen, wenn es welches hingestellt bekommt.

Wenn also ein solches Tier nach mehreren Tagen entdeckt wird und dann nicht essen will, bzw. in Wirklichkeit nicht essen kann, dann ist höchste Eile geboten, es zum TA zu bringen und an die Infusion hängen zu lassen, damit der Teufelskreis durchbrochen wird. Es sollten in einem solchen Fall IMMER die Leberwerte und auch gleich die Nierenwerte gecheckt werden, denn das kann überlebenswichtig für ein über mehrere Tage eingesperrtes Tier sein! Ich habe in meiner aktiven Tierschutzarbeit ganz oft mit derlei Fällen zu tun.

Häufige Fehler bei der Suche nach einer vermissten Katze

Immer wieder stellt sich in der Entlaufen-Beratung heraus, dass die Leute denken, mit ein-/zweimaligem Abgehen und einem Aushang alles getan zu haben, was möglich ist. Dann gehen sie auf meinen Rat noch einmal los und suchen systematisch alle Keller, Garagen und sonstige Möglichkeiten ab, und schon oft wurden die Tiere dann an einer Stelle gefunden, wo man zuvor bereits nachgesehen hatte.

Und nicht selten war auch der Hinweis auf eine mögliche Hepatische Lipidose lebensrettend, da bereits eine solche vorlag, die Tierbesitzer aber dachten, die Verweigerung der Nahrungsaufnahme sei der dem Schock bzw. der Aufregung geschuldet. Zumeist möchte man seinem Tier immer erst einmal etwas Ruhe gönnen, aber mit jeder Stunde, die verloren wird, steigt die Gefahr, dass das Tier nicht mehr zu retten ist oder zumindest einen bleibenden Schaden zurückbehält. Daher ist schnelles Handeln gefragt!

Wann und wie oft sollte man suchen?

Um das Tier schnellstmöglich aufzufinden und aus seinier prikären Lage zu befreien, ist also die tägliche Suche angezeigt. Am besten spät abends bzw. nachts, wenn es dunkel und still ist. Denn da kann sowohl das Tier die Rufe des Besitzers besser hören, als auch der Besitzer ein eventuelles leises Antworten.

Es gilt, an allen Fenstern, Garagentüren, Schuppen usw. zu rufen, evtl. Futtergeräusche mit der Dose oder den vertrauten Leckerlipackungen zu machen, und dann still zu sein und auf Antwort zu warten. Und nimm am besten den Transportkorb Deiner Katze mit auf die Suche, damit Du gerüstet bist, wenn Du fündig wirst.

Entwischte Wohnungskatzen

Sollte es sich um eine entwischte Wohnungskatze handeln, dann gilt das zuvor gesagte einmal mehr! Denn Wohnungstiere sind in der plötzlich grenzenlosen Freiheit dermaßen reizüberflutet und in den meisten Fällen auch so ängstlich bis panisch, dass sie sich sofort im nächsten sich bietenden Versteck verkriechen.

Sie gehen selten einfach los, um die Gegend zu erkunden. Vielmehr verstecken sie sich in einem dichten Gebüsch oder eben in einem offenstehenden Keller oder dergleichen. Auch gekippte Kellerfenster bieten ihnen eine schnelle Rückzugsmöglichkeit, wobei sie mitunter auch wenn die erste Angst verflogen ist nicht den Rückweg antreten können, da es von drinnen nicht so einfach ist, zu einem Kippfenster hoch und durch es hindurch zu gelangen. Und so sind sie eingesperrt, selbst wenn das Fenster noch gekippt ist! Oder sie huschen durch eine geöffnete Haustür und verstecken sich, ohne dass die Bewohner es bemerken.

Handzettel in die Briefkästen der Anwohner werfen

Im Zeitalter der Sozialen Medien gehen immer mehr Katzenhalter davon aus, dass es reicht, eine Suchmeldung bei Facebook zu posten, damit man Hinweise auf den Verbleib seines Tieres bekommt. Dies ist aber weit gefehlt, denn nicht jeder Mensch verfügt über einen Facebook-Account oder schaut regelmäßig bei Facebook rein und liest wirklich jeden Post! Viele Menschen - vor allem ältere Menschen - verfügen nicht einmal über einen Internetzugang und gehen auch nicht unbedingt täglich auf die Straße, so dass sie einen Aushang in der Umgebung sehen könnten.

Der einfachste Weg, alle Nachbarn sowie die Anwohner der umliegenden Straßen des Viertels zu erreichen, ist, eine Suchmeldung mit Bild und Kontaktdaten in jeden Briefkasten zu werfen. Was im Briefkasten liegt, wird auch angeschaut, im Gegensatz zu den hunderten von Posts, die in den sozialen Medien überflogen werden oder den Aushängen, an denen man achtlos vorüber geht.

Und gerade ältere Menschen, die das Haus nicht mehr täglich verlassen, werden hier mit einbezogen. Und häufig kommt gerade von ihnen der entscheidende Hinweis, weil sie häufiger daheim sind und mehr Zeit haben, darauf zu achten, was durch ihren Garten läuft. Das zeigt die Erfahrung!

Demzufolge ist es absolut wichtig, Handzettel in die Briefkästen zu werfen. Kann man diese nicht selbst verfielfälgigen, bietet sich der Service eines Copyshops an. Oder man bestellt sich Suchplakate mit Bild bei Tasso (kostenfrei, auf Spendenbasis).

In welchem Radius sollte man suchen?

Also immer erst einmal die Gebäude in der direkten Umgebung absuchen, da man hier die größten Chancen hat, das Tier schnell zu finden! Aber hat man einen vorwitzigen, neugierigen Freigänger, kann es natürlich auch mal sein, dass dieser in ein Auto gestiegen ist.

Auslieferungsfahrzeuge oder Handwerker beispielsweise lassen die Fahrzeugklappen gern geöffnet, während sie ihre Ware bzw. ihr Material ausladen. Geradezu eine Einladung für eine neugierige Katze, sich drinnen mal umzusehen! Dann kommt der Lieferant/Handwerker wieder zum Fahrzeug, wirft die Türen zu und fährt zum nächsten Kunden. Dieser kann in einem ganz anderen Ort wohnen, und während der Fahrer wiederum die Türen zum Ausladen öffnet, huscht die Katze heraus und befindet sich an einem völlig fremden Ort.

Auch flüchten die Tiere manchmal aufgrund einer Auseinandersetzung mit einem anderen Reviertier in Angst und Panik ungewollt aus ihrem angestammten Revier und finden nicht zurück. Daher sollte man sich nicht nur auf den engsten Radius beschränken.

Onlinesuchdienste und soziale Netzwerke einbeziehen

Nicht zuletzt aus diesem Grund solltest du die erfahrenen Katzen-Suchdienste TASSO und Findefix, sowie private Websites wie z.B. Katzensuchdienst.de in Anspruch nehmen, um deine Katze als vermisst zu melden. Und zwar auch dann, wenn das Tier nicht gekennzeichnet ist!

Viele denken, ohne eine Kennzeichnung nebst Registrierung braucht man Tasso nicht zu informieren. Aber dort können auch Suchmeldungen aufgegeben werden, ohne dass das Tier zuvor registriert wurde. Man kann - und sollte auch unbedingt! - ein gut erkennbares Foto des gesuchten Tieres mit hochladen und sogar kostenfrei Handzettel und Plakate drucken lassen, die man dann in die Briefkästen der Anwohner des Viertels verteilen kann.

Auch wenn man diese nicht benötigt, weil man bereits eigene Aushänge angefertigt hat, sollte man dieses Angebot unbedingt in Anspruch nehmen, denn bei der Beauftragung kann man anklicken, dass alle angeschlossenen Tierheime, Tierschutzvereine, Tierarztpraxen und private Suchhelfer automatisch mit dem Handzettel bestückt werden! So verbreitet sich die Suchmeldung wesentlich schneller!

Aushänge und Zeitungsanzeigen

Natürlich bietet heutzutage auch Facebook enorme Möglichkeiten der Verbreitung, aber bitte vergiss wie gesagt nicht, dass nicht jedermann bei Facebook ist! Sollte Dein Tier also von einem Menschen aufgegriffen werden, der nicht bei Facebook angemeldet ist (z.B. die katzenliebe Omi, die draußen in ihrem Garten die Streuner der Gegend füttert), nutzt dir eine Facebookmeldung rein gar nichts!

Daher sind Handzettel in den Briefkästen, die Aushänge und Anzeigen in der örtlichen Presse ungemein hilfreich! Letztere haben zusätzlich den Vorteil, in der ganzen Region gesehen zu werden. Bei Zeitungsanzeigen ist es wichtig, diese öfter zu schalten, denn nicht jeder studiert täglich die Zeitung.

Was die sozialen Medien angeht: Da die eigenen Kontakte und damit die Verbreitungsmöglichkeiten im Vergleich zu einem öffentlichen Portal sehr eng gesteckt sind, ist es auch wichtig, die Suchmeldung nicht nur auf sein Profil zu stellen, sondern vor allem auch an sämtliche Tierschutzvereine, Tierkliniken, Praxen und auch an alle Tier-Suchgruppen innerhalb der sozialen Medien zu senden!

Je schneller sich die Meldung verbreitet, umso größer die Chancen! Auch Suchmeldungen über Ebay-Kleinanzeigen sind häufig hilfreich!

Ausführliche Beschreibung und Bildmaterial

Und bitte nicht einfach schreiben: "Unsere Katze ist seit Dienstag weg, wer hat sie gesehen?" Immer wieder erhalten wir im Tierschutz solche Suchmeldungen, und auch die sozialen Netzwerke sind voll davon. Woher soll man wissen, wie das Tier aussieht, ohne Foto? Selbst die Angabe der Farbe/Zeichnung hilft nicht weiter, denn es gibt unzählige Katzen derselben Farbe. Fotos sind wichtig, um Zeichnungen im Detail abzugleichen! Auch ist es wichtig, wann und wo genau das Tier entlaufen ist!

Vorsicht bei der Angabe von Daten

Abschließend wäre noch zu sagen, dass es nicht unbedingt ratsam ist, die Tätowierungs-/Chipnummern in Suchanzeigen vollständig anzugeben, da es scheinbar immer wieder so verrückte Leute gibt, die versuchen, Tierhalter damit zu erpressen, dass sie angeblich das Tier in ihrer Gewalt haben.

Dies lässt sich dann leicht mit der Kenntnis der fehlenden Zahlen/Buchstaben überprüfen. Ebenso sollte man sich einige Fragen überlegen (besondere Erkennungsmerkmale), die nur jemand beantworten kann, der die Katze tatsächlich gesehen oder in seiner Obhut hat. Diese Erkennungsmerkmale sollte man dann ebenfalls nicht in der Anzeige angeben.

© Birgit Lötzerich

Die Neugier ist der Katze Tod...

...belehrt uns ein Sprichwort, das leider immer wieder seine Berechtigung erfährt Allerdings ist es nicht nur diese sagenhafte Unbekümmertheit, die Mieze in Schwierigkeiten bringen kann, sondern oft eine schlichte Angstreaktion. Je nach Beschaffenheit des kätzischen Nervenkostüms und der Alltagsroutine können ein durch die Wohnung trampelnder Handwerker, Überfälle der familiären Art oder ungewohnt laute (z.B. Kleinkinder) Geräusche nicht nur Unverständnis, sondern eiligsten Rückzug bis panische Flucht in bislang völlig fremde Gefilde zur Folge haben - aus denen sich die Verstörte nach Normalisierung der Verhältnisse dann oft nicht mehr alleine heraus- bzw. hervorhieven kann.

Übrigens kommt es nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen vor, dass sie Menschen in Uniform nicht wirklich etwas abgewinnen können... Weshalb der geistigen Vermisstenanzeige gründliches Nachdenken über die mögliche Ursache vorangehen sollte.

Bei einer späteren Suche kann der Besitzer dann durchaus überrascht feststellen, dass seine Wohnung alles andere als katzensicher ist und mannigfaltige Versteckmöglichkeiten aufweist: Sind Küchen nicht von der Arbeitsfläche bis zur Fußleiste total verbaut oder steht z.B. nur der Herd frei, werden Sie vielleicht um eine Demontage nicht herumkommen.

Alle Ritzen und Winkel, in denen im Normalfall gerade mal eine Handbreit Platz hat oder nicht einmal das, kommen als Unterschlupf in Betracht. Heizkörper, die Rückseite von Waschmaschinen und Kühltürmen, Wandverbaue oder kleine Öffnungen in Abdeckungen - wie etwa um den Abfluss des Waschtisches herum - sind immer noch groß genug, dass Mieze sich hineinzwängen kann, ihr der Rückwärtsgang aber sehr oft nicht mehr möglich ist. Bei eingebauten Sitzgarnituren sollten Sie nicht nur die Lehne auf Schlupflöcher (=Hohlräume unten/hinten/seitlich) untersuchen, sondern ebenso unter die Sitzflächen gucken und die Bodenbespannung abtasten - manchmal ist sie lose geworden oder der Stoff hat dem Zahn der Zeit nachgegeben und Mieze sitzt nun unter der Federung.

Gehen Sie im Fall einer möglichen Panikreaktion davon aus, dass sie genau dort ist, wo Sie es am wenigsten vermuten! Seien Sie behutsam bei der Suche - Lockrufe und gelegentliches Brekkies-Scheppern (falls sie bisher auf derlei reagierte), sonst keinen unnötigen Lärm - und beim Bewegen von Möbelstücken. ACHTUNG: Das resolute Aufklappen eines Bettkastens bzw. das Herausziehen einer Bettzeuglade oder eines Schubfaches kann Ihrer Katze das Genick brechen!!! Oder etwas weniger dramatisch "nur" Schwanz und/oder Pfote(n) einklemmen oder brechen. Also bitte: Sachte! Außerdem können Sie Mieze nicht hören, falls sie vielleicht doch antwortet, wenn Sie am Rande der Hysterie "säbelrasselnd' durch die Wohnung rennen.

Dass verloren gegangene Kitten die Sache mächtig verkomplizieren und damit beinahe schon Schlüssellöcher verdächtig erscheinen, ist ja wohl logisch - übrigens: sie schlafen gern in Papierkörben, CD-Schränkchen und hinter sorgsam geordneten Bücherreihen ... vorzugsweise ganz oben. Verschwenden Sie keine Zeit mit Fragen, wie sie dahin gekommen sind, entblättern Sie die Regale ...

Dumm Gelaufen

Haben Sie das Versteck entdeckt und Lockversuche nichts gefruchtet, weil die Katze keinen Muskel mehr bewegen kann, überlegen Sie in Ruhe das Befreiungsmanöver, das für sie am wenigsten mit weiterem Stress und Angst verbunden ist. Nicht immer muss die Einrichtung zersägt werden, aber manchmal kommt das Mobiliar um ein paar ""moderne" Veränderungen nicht herum. Mieze wird diesen Platz danach wahrscheinlich nie wieder aufsuchen, aber Sie sollten doch daraus gelernt. haben und vielleicht einige Verbesserungen erwägen.

War jegliche Liebesmüh vergeblich und Ihre Nerven flattern in den letzten Zügen, weil nicht mal ein einziges Schnurrhaar von Mieze aufgetaucht ist, dann versuchen Sie's mal mit einer Kaffeepause oder gehen Sie einkaufen - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Ihr Heim nach bestem Wissen und Gewissen keine Falle beherbergt, wo besser rasche Hilfe angezeigt wäre, wie etwa bei einem "Kabelsalat", Gasherd-Schlupfloch oder Keller mit Giftködern.

Kurze Verschnaufmomente können erstens die Ganglien wieder in Schwung bringen und plötzlich haben Sie DIE Königsidee oder löst sich zweitens mit einigem Glück das Problem von alleine, weil Mieze urplötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint. Dass die glückliche Rettung gebührend gefeiert werden und nicht mit Drohgebärden abgeschlossen werden soll - auch wenn Ihre Küche womöglich nur mehr zum Verheizen taugt -, brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. Denn sofern es eine Schuldfrage gibt, liegt der schwarze Peter eindeutig bei Ihnen.

... und ruhte sanft

Wenn Sie jedoch ein absolut reines Gewissen haben und es ist wirklich nichts Erschreckendes vorangegangen, das Miezes Seelenleben aus dem Lot gebracht haben könnte, hat sie auf ihren Wanderwegen wohl ein neues Versteck entdeckt und es wird wenig helfen, wenn Sie die Wohnung auf den Kopf stellen - sie wird sich nicht rühren, selbst wenn Sie direkt neben ihr stehen.

Entweder will sie nicht gefunden, sprich: gestört werden bzw. kommt gar nicht auf die Idee (wie auch? das ist etwas allzu Menschliches), dass sie als abgängig betrachtet wird, denn ihre Welt ist ja völlig in Ordnung. Ergo wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann wie ein Geist auftauchen, auf dem Wohnzimmerteppich sitzen und sich angelegentlich die Füße waschen.

Das Dumme daran ist, dass wir vorher nicht immer wissen können, ob sie freiwillig oder unfreiwillig verschwunden ist, denn eine Schrecksekunde ist oft nur schwer nachvollziehbar. Noch dazu können Katzen, die sich um ihre Ernährung keine Sorgen machen müssen und es gerade besonders gemütlich finden, durchaus mal eine Mahlzeit verschlafen... das ist meist der Moment, wo der genervte Mensch bereits das Haus vom Keller bis zum Dachfirst abgesucht hat und sich nun anschickt, Hilfe rufend die Straßen unsicher zu machen.

"Wunderbare" Freiheit

Das ist nicht nur in diesem Zusammenhang ein zweischneidiges Schwert. Wer zudem die Unfallstatistiken kennt, dem blüht sowieso flugs ein Magengeschwür. Zweifellos macht es einen enormen Unterschied, wo Mieze wohnt und wie ihr normaler Tagesablauf aussieht.

Regelmäßige Streuner...
..., die in ländlichen Gegenden zu Hause sind, haben gelernt, Gefahren einzuschätzen. Dennoch sind sie - vom Jäger bis zur Dreschmaschine - vor Unheil nicht gefeit, weil sie über die Jahre ihr Revier immer weiter ausdehnen und dabei neuen Situationen ausgesetzt sind. Außerdem kann es etwas weiter weg unheimlich liebe neue Nachbarn geben, die für Katzen nichts übrig haben - die von nebenan werden Sie ja wohl hoffentlich kennen? Machen Sie sich also bitte in regelmäßigen Abständen die Mühe, die Wanderwege Ihrer Mieze zu kontrollieren und dabei Kontakte zu knüpfen und zu pflegen (und Telefon-Nummern zu sammeln). Kehrt der Streuner zu einem üblichen Zeitpunkt nicht zurück, starten Sie einen Rundruf und bitten, vor allem in Kellern und Scheunen nachzusehen. Gehen Sie nachts auf die Suche, wenn es ruhig ist, und beteiligen Sie keine Personen, zu denen die Katze kein gutes Verhältnis hat und auf die sie dann natürlich nicht reagiert - bitte ausschwärmen und nicht in Gruppen trampelnl Und nach Möglichkeit Taschenlampen nur gelegentlich einsetzen, wenn Sie Büsche oder Erdlöcher inspizieren. Straßengräben beidseitig penibel absuchen, falls ein Autofahrer nicht nur seine Meldepflicht verletzt hat - und bei der örtlichen Polizei nachfragen. Übrigens: Streuner beschließen gelegentlich, Hof und Heim zu wechseln und sich anderswo einzunisten...

Ausgebüxte Gartenbesitzer...
...haben es wesentlich schwerer, sich zurecht zu finden - und auch wieder nicht, und darin liegt die Gefahr. Es ist ein bisschen wie “nicht daheim und doch zu Hause”. Jenseits des Gartenzauns ist zwar alles fremd, andererseits scheint die große weite Welt lediglich einer Ausdehnung des eigenen Gartens zu gleichen - in dem sie bislang mit keinen außergewöhnlichen Schrecknissen konfrontiert wurden. Also wandern sie, naturgemäß zwar vorsichtig, aber doch mehr oder minder forsch voran und kommen gelegentlich ganz schön weit. Für die Suche empfehlen sich die gleichen Tipps (und die gleiche Nachbarschaftspflege) wie oben beschrieben.

Es gibt immer ein erstes Mal

Verfügen Sie über ungesicherte Fenster, Balkone oder Terrassen, würde sich ein "geschieht Ihnen ganz Recht' aufdrängen, wäre es nicht die Katze, die die Folgen auszubaden hat. In jedem Fall müssen Sie dann zur (reichlich verspäteten) Sicherheit zunächst das andere Ende der direkten "Flug-Linie" besonders gründlich absuchen - egal, wie hoch oben Sie logieren.

Je höher, desto kleiner der Radius. Und je höher, desto größer scheint der Schutzengel zu sein, aber verlassen Sie sich nicht darauf! Tierärzte wissen ein vielstrophiges Lied davon zu singen: Segelt Mieze aus dem achten Stock, kommt sie oft mit einigen Prellungen davon, während beim vergleichsweise niedrigen zweiten Stock mit Brüchen und inneren Blutungen gerechnet werden muss. Was wohl daran liegt, dass sie bei relativ niedriger Höhe nicht genügend Zeit hat, sich im Fallen umzudrehen und auf den Pfoten zu landen. Aber wie gesagt, verlassen Sie sich nicht darauf, ein Kieferbruch ist allemal möglich.

Großstadtmiezen...
...ebenso wie Hochhaus- Bewohner, die nur durch die Wohnungstür entwischen können, irren sich bei gewöhnlich nur als kurzen Erkundungstrip geplanten Schnuppertouren ganz gern im Stockwerk und sitzen dann zwar vor der richtungsmäßig gleichen Wohnungstür, aber in der falschen Etage. In der fremden Umgebung des Hausflurs sehen auch geliebte Menschen fremd aus - bitte leise sein, machen Sie sich klein und gucken Sie Mieze nicht direkt in die Augen (das wirkt weniger bedrohlich), zwitschern Sie Beruhigendes und gehen Sie langsam mit ausgestreckter Hand auf sie zu - sonst flüchtet sie wieder. Treppauf ist eindeutig das kleinere Problem.

Auf der Suche nach der richtigen Tür landet Mieze auch schon mal leicht im Keller, deren Abteile oft nur lattenzaunartig getrennt sind und durchaus Schlupflöcher bieten können. Leise gehen - rufen - horchen.... Hilft alles nichts, müssen Sie die Mieter abklappern und um die Schlüssel bitten - nicht eine Horde Hilfsbereiter in die Katakomben lotsen!

Hinterhöfe können je nach Beschaffenheit mannigfaltige Gefahren bergen, denn sehr oft befinden sich dort in Bodenhöhe die (meist offenen) Kellerfenster Oder nach Überwindung kleiner Mäuerchen landet Mieze z.B. auf einem Garagendach, im Nachbarhof oder hat als letzten Ausweg einen Baum erklommen.

Auch Lichtschächte haben üblicherweise irgendwo einen Zugang, den Sie suchen sollten, wenn Sie nicht direkt bis in jeden Winkel hinuntersehen können. Müll-/Farrad-/Kinderwagen-Abstellräume sind meist ""einbruchssicher" verschlossen, aber "sag niemals nie" auf der Suche nach einer abgängigen Katze. Bitte sicherheitshalber trotzdem inspizieren.

War's das auch nicht, bleibt nur noch das Jenseits der Haustür. Findet sich Mieze dort mehr oder minder direkt an einer Straße, sucht sie mit größter Wahrscheinlichkeit anfangs Zuflucht unter einem Auto - Vorsicht: Nicht nur Marder oder Dachse hangeln sich dabei höher. Einfach drunter gucken reicht nicht, Bauchlandungen sind angesagt! Seien Sie gründlich (Taschenlampe) und achten Sie darauf, dass kein Eiliger startet, bevor Sie seine Karosse untersucht haben.

Bleibt all dem der Erfolg versagt, sieht's düster aus. In Nachbarhäusern, Garagen und näheren Grünanlagen könnten Sie noch fündig werden.

Stadtstreuner.....
...sind Gott sei Dank selten, aber leider nicht ungewöhnlich. Manche Leute nehmen die Sache mit den neun Leben sehr lässig, weil sie im Grunde an der Katze nicht wirklich interessiert sind. Wer die entsprechende Verantwortung nicht übernehmen will, sollte kein Tier haben. Stadtstreuner sind entweder absolute Meister der Überlebenskunst - oder schnell nicht mehr am Leben. Auch sie neigen zum Übersiedeln, wenn sie ein Heim entdecken, in dem sie sich erwünscht, betreut und geborgen - eben “zu Hause” fühlen können.

Verschwundene Urlauber...
...sind ein besonderes Kapitel, noch dazu, wenn man der Landessprache nicht unbedingt wirklich mächtig ist. Oder sich womöglich in einem Land aufhält, wo sich die Bevölkerung um derlei wenig schert, weil sie einheimische ,"Nur-streichel-Tiere" auch nicht grade als Bereicherung ihres Lebens betrachtet.

Campingplätze bieten jede Menge Verstecke und dem Besitzer gute Chancen, dass Mieze diesen nicht verlassen hat - vergessen Sie bitte nicht, alle Autos zu untersuchen! Katzen wissen sehr gut, womit sie gekommen sind und manche sind begeisterte Autofahrer und hüpfen einfach hinein (vielleicht finden sie aber auch diese Art von Urlaub schlicht entbehrlich und wollen bloß wieder heim?).

Schenken sie spielenden Kindern besondere Aufmerksamkeit - die Freude über den unerwarteten Spielgefährten lässt sie diesen gelegentlich nur ungern wieder herausrücken und erst mal findig verstecken. Campieren Sie am Meer, bietet dieses eine natürliche Grenze. Selbst wenn Mieze dem Domizil nichts abgewinnen kann, wird sie kaum den Freitod gewählt haben, es sei denn, es liegt an einer romantisch-schroffen Küste und sie könnte abgestürzt oder der Flut nicht schnell genug entkommen sein.

Logieren Sie ländlich-friedlich am Bauernhof, haben Sie nun ja reichlich Gelegenheit, jeden Winkel davon kennen zu lernen. In Hotels oder Pensionen sollten Sie daher immer ein Schild (gegebenenfalls mehrsprachig) an der Tür hängen haben: “Nicht öffnen - freilaufende Katze im Zimmer!” Zudem ist eine Absprache mit dem Zimmermädchen plus Information des Managers/Rezeption unerlässlich, sie sollte mit der Katze niemals allein im Zimmer sein. Bitte denken Sie auch daran, dass Katzen auch aus gekippten Fenstern klettern können!

Wenn Sie eine Feriensiedlung gewählt haben, erkundigen Sie sich, wer im fraglichen Zeitraum abgereist ist - vielleicht wurde Mieze versehentlich eingesperrt oder ist durch das offene Fenster eines leerstehenden Hauses geklettert und kann nicht mehr zurück.

Last but not least kann sie auch unfreiwillig “adoptiert” worden sein...das werden Sie nur durch detektivische Kleinarbeit herausfinden können.

Suchmeldungen

Sommers pflegen Bäume, Bushaltestellen und schwarze Bretter in Tierarztpraxen und Supermärkten mit Vermisstenanzeigen gepflastert zu sein. Trotzdem sollten Sie die Ihre dazu hängen - ganz egal, wo Sie sich befinden - (und bei Erfolg bitte wieder abnehmen), was Sie jedoch von der regelmäßigen Weitersuche nicht entbindet!

Je präziser und auffallender (farbiges Papier!) die Anzeige, desto wirksamer. ABER: In der Kürze liegt die Würze, kein Mensch merkt sich lange Episteln. Verwenden Sie einzelne Schlagworte, groß und mit Abstand geschrieben - "Wort-Hämmer" wie in der Werbung, ohne Schnörkel, das bleibt haften.Im Ausland selbstverständlich auch in der Landessprache, Sie finden schon ein Opfer, das Ihnen bei der Übersetzung hilft. Genau genommen gehören solche Zettel schon vorbereitet zum Gepäck wie die Reiseapotheke. Vergessen Sie Ihre Telefonnummer nicht und entweder Ihre Adresse oder zumindest einen Hinweis auf die Gegend, von wo aus Mieze gestartet ist.

Ungemein wichtig: Kopieren Sie ein gut erkennbares Foto dazu. Der lapidare Hinweis auf eine "liebe Tigerkatze mit rotem Halsband, hört auf Mimi" wird nicht viel nutzen, denn erstens gibt es Tigerkatzen sonder Zahl, zweitens kann sie das Halsband verloren haben, drittens wird sie bei Fremden nicht unbedingt auf ihren Namen reagieren und viertens gibt es erfreulicherweise viele nette Leute, die zwar hilfreich sind, aber sich mit Katzen nicht auskennen und einen Perser von einer Abessinier nicht unterscheiden können.

Außerdem bleiben Bilder sehr viel mehr und sehr viel länger im Gedächtnis hängen wie jeder Text. Der Hinweis auf eine Belohnung vergrößert die Chancen nur bedingt, denn jemand, der helfen will, tut es auch ohne. Und jemand, der auf das Geld aus ist, schleppt meist sowieso die falsche Katze an... Aber alles, was nützen kann, macht Sinn, also schreiben Sie´s dazu. Decken Sie die gesamte Gegend großflächig ab und stecken Sie die Zettel in eine Klarsichtfolie, sonst fällt Ihr Hilferuf dem nächsten Regenguss. zum Opfer.

Sicherlich von Nutzen ist eine Anzeige in kleineren Lokalblättchen. In großen Städten und ebensolchen Tageszeitungen wird sie wahrscheinlich in der Masse untergehen. Ein großes Inserat wäre natürlich super, ist aber selten bezahlbar. Sehr viel wichtiger ist, dass die Anzeige mehrmals (!!) in gleichen Abständen erscheint, weil sie sonst schnell vergessen wird oder der glückliche Finder nicht mehr weiß, wo und wann er sie gelesen hat. Wenn Ihr Budget es zulässt, sollte die Anzeige in den ersten zwei Wochen täglich geschaltet werden, danach wenigstens einmal die Woche. Natürlich hat auch hier ein Bild großen Wert - sehr viele Leute gucken vorwiegend auf Bilder (vor allem von Tieren) und lesen Text nur ausgesprochen "gesiebt".

lnformieren Sie auch das örtliche Tierheim, hängen Sie ein Suchplakat auf und rufen Sie trotzdem immer wieder mal an. Noch besser sind turnusmäßige Besuche, weil das Personal aus Überlastung mal vergessen kann, Sie zu verständigen oder Mieze nicht mit Ihnen in Verbindung bringt - als meine Katze dort abgeliefert wurde, war sie so verstört, dass zuerst sogar ich an ihrem Käfig vorbeiging, ohne sie zu erkennen ...

Notfall-Koffer

Schleppen Sie bei der Suche immer einen Transportkorb, eine Decke (zum vorsichtig unterschieben, falls sie verletzt ist), Bach-Blüten-Notfalltropfen und/oder Arnica D200 und das Handy (sofern vorhanden) plus Telefonnummer Ihres/eines Tierarztes. Nächtens natürlich auch eine Taschenlampe.

Haben Sie Mieze gefunden und sie kann sich sichtlich nicht oder nur eingeschränkt bewegen, rufen Sie den Tierarzt an, bevor Sie sie hochheben - damit Sie nichts falsch machen. Ist er nicht erreichbar, müssen Sie beim Auf-die-Decke-Schaufeln sehr behutsam vorgehen und Miezes Lage nicht verändern, falls sie innere Verletzungen hat. Wenn vorhanden, ist das vorsichtige Unterschieben eines Brettes oder Kartons sehr hilfreich. Träufeln Sie ihr ein paar Notfalltropfen auf die Zunge oder werfen Sie etwas Arnica ein - nehmen Sie es selbst auch, denn: Bitte keine Hektik! Langsam, ruhig, trösten, streicheln, damit sich die Arme nicht noch mehr ängstigt.

Auch wenn Mieze nicht sichtbar verletzt ist, sollten Sie nicht einfach zupacken, sondern erst ein bisschen Vertrauensbasis aufbauen - verängstigte Tiere richten quasi als Schutzfunktion oft alle ihre Sinne "nach innen", reagieren wie in Trance und erkennen ihren Besitzer erst, wenn sie wieder "zurückkehren”. Also lassen Sie ihr Zeit - natürlich nicht, wenn sie durch ungebrochene Munterkeit glänzt und sich anschickt, ungesäumt das Weite zu suchen.

Verlief der Ausflug weniger traumatisch, kann Sie Ihnen auch entgegen laufen und sich heftig über die lange Wartezeit beklagen - ich wünsche es Ihnen.

Gelegenheit macht Diebe

Alle Leute, mit denen Sie im Laufe Ihrer Suchaktionen sprechen, sollten Sie sicherheitshalber fragen, ob auch andere Katzen vermisst werden. Ist ein Diebstahl nicht ausgeschlossen, wäre es sinnvoll, gemeinsam unverzüglich Anzeige zu erstatten und eine entsprechende Nachricht in die Tagespresse zu setzen - das lässt Tierfänger für gewöhnlich zumindest das Revier wechseln.

Es ist zwar nicht wirklich vorstellbar, dass Tierdiebstahl einen profitablen Nebenerwerb abgeben soll, aber leider kann man es nicht ausschließen - manche freuen sich wohl schon über die fünf Mark, die ein Rheumafell einbringt. Große Versuchslabors pflegen ihre Versuchstiere selbst "herzustellen”, kleinere sind da nicht so wählerisch. Außer, die Katze ist tätowiert. Für regelmäßige Spaziergänger (oder mögliche Aspiranten) eine sehr empfehlenswerte Schutzmaßnahme, während der implantierte Chip diese Funktion nur ungenügend erfüllt: Er ist nicht zu sehen und ein Halsband mit entsprechendem Hinweis kann verloren gehen bzw. einfach abgenommen werden.

Kommt jemand auf die wirklich intelligente Idee, eine Katze zu klauen und dann "Lösegeld” zu fordern - gehen Sie darauf ein unter der Voraussetzung, dass Mieze unversehrt zurückgebracht wird. Und trommeln dann gnadenlos Familie/Freunde/Nachbarclans bis hin zur Polizei zusammen, um dem "Austausch” die rechte Würze zu verleihen...

© Sarah C. Kilian

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