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Tierversuche an Katzen - Reportage

Katzen sind eigenwillige, freiheitsliebende, selbstbestimmte und daher nicht (komplett) erziehbare Geschöpfe.
Sie werden uns nie ganz gehören, um so mehr sind wir fasziniert von ihrem so geheimnisvollen Wesen und ihrem absolut vollendeten Körperbau. Beides verleiht den Samtpfoten Anmut und Schönheit.

Nicht umsonst unterscheidet man mit einem leichten Augenzwinkern zwischen Hunde-Besitzern und Katzen-Liebhabern.

Tierversuche - nein danke!

Normalerweise zeichnen sich letztere dadurch aus, dass sie die Persönlichkeit einer Katze und ihre große Individualität respektieren, ohne an die Sorge um ihr Wohlergehen Bedingungen zu knüpfen. Nun gibt es aber auch gewisse Leute, die ihren Umgang mit Katzen als "Sorge" um diese empfinden, obwohl sie damit einen bestimmten, für das Tier alles andere als guten Zweck verbinden; denn sie missbrauchen diese als Versuchsobjekte.

Das wunderbare Geschöpf Katze - für Forscher ein Messinstrument?

Die Tierexperimentatoren schildern ihr gespaltenes Verhältnis zu ihnen ziemlich genau und ihre Empfehlungen zu Haltung und Pflege muten äußerst makaber an: "Sollen die Katzen beträchtlich über drei Monate hinaus überleben, so ist ihnen ein- oder zweimal wöchentlich frisches Gras anzubieten." "Ist ein Versuch an einem unbetäubten Tier geplant, so ist die Katze geduldig und freundlich in den Behälter zu locken, um sie in das ungewohnte Labor mit den fremden Gerüchen, die sie verängstigen, transportieren zu können." "Bei Katzen etwa, die zu Hirnreizversuchen mit Dauerelektroden über längere Zeit hinweg oder für wiederholte Versuche mit Psychopharmaka und dergleichen benutzt werden", empfiehlt der besorgte Experimentator "einen vorsichtigen Wechsel vom Raum zu Raum". 

Unter der Überschrift "Die Instrumenten(!)pflege" ist vom "physiologischen Messinstrument Katze" die Rede, eine Ausdrucksweise, die psychopathische Züge verrät. Da die biologische Vielfalt der Katze als störend empfunden wird, bemüht man sich, "einigermaßen homogenes Tiermaterial" mittels Durchzüchtung und Standardisierung zu erhalten. Denn der Vivisektor klagt darüber, dass Katzen von Natur aus "sehr schnell in individuell unvoraussagbarer unterschiedlicher Weise mit tiefgreifenden Verschiebungen in der Funktion des ganzen Vegetativums reagieren" (*1). Doch diese Einmaligkeit wird ignoriert, indem diese wunderbaren Geschöpfe als "Indikatoren" und "Mess-Skala" gelten, ohne diese beiden Wörter in den Publikationen wenigstens in Anführungszeichen zu setzen.

Von Machtgelüsten getrieben?

Die Persönlichkeit des Tierexperimentators wird von dem Psychotherapeutenpaar Dr. Margot und Dr. Herbert Stiller u.a. wie folgt beschrieben: 
"... Manche Fixiermethoden, die Durchschneidung der Stimmbänder sowie die künstlich gesetzte vollständige Lähmung bei voll erhaltenem Bewusstsein dienen nicht nur der Ausschaltung von Störfaktoren, sondern auch ihren Machtgelüsten und dem Wunsch, das Tier als Lebewesen unkenntlich zu machen, zu verfremden, zu verdinglichen." (*2) Diese Verdinglichung, d.h. ein Lebewesen als Sache darzustellen, soll nun aber nicht nur eventuell aufkommende Schuldgefühle im Keim ersticken, sondern einen Trugschluss bzw. eine Lüge als wahre Gegebenheiten erscheinen lassen, und zwar: Tiere seien Messinstrumente, deren Daten Rückschlüsse auf den Menschen zulassen. Eine solche Einstellung ist einerseits zutiefst unmoralisch und andererseits im höchsten Grade kriminell, da sie auf Vortäuschung falscher Tatsachen beruht. Beweise hierfür gibt es genug, auch am Beispiel Katze, an dem wir die enormen anatomischen, physiologischen und anderen Unterschiede stichwortartig einmal festmachen wollen:

  • Die Katze ist ein Nacht- bzw. Dämmerungstier, der Mensch gehört in die Gruppe der Tagtiere. Der Biorhythmus unterscheidet sich also gravierend.
  • Beim Menschen ist der Herzschlag regelmäßig, die physiologische Herzarrhythmie der Katze wäre bei uns krankhaft.
  • Wir verfügen über verschiedenen Blutgruppen (A, B, AB, 0), die Katze hat nur eine.
  • Ihre normale Körpertemperatur beträgt 39 Grad, die unsere 37 Grad.
  • Da sie im Gegensatz zu uns ein reiner Fleischfresser ist, misst der Katzendarm nur ein Drittel der Länge unseres Darmes. Ihre Darmpassage dauert bis zu viermal länger.
  • Die Sinnesorgane der Katze sind viel schärfer. Sie verfügt über ausgedehnte Riechhirnareale, die bei uns weitgehend verkümmert sind.
  • Eine Vielzahl von Medikamenten verträgt die Katze überhaupt nicht oder sehr schlecht. So töten bestimmte Arzneimittel Katzen, die den Menschen beruhigen und ihm den Schmerz nehmen oder versetzen sie in ein Erregungsstadium mit Speichelfluss (*3). Aspirin z.B. ist für die Katze tödlich!

Die widerlegte Sinnhaftigkeit der Tierversuche

Der Zürcher Universitätsprofessor Walter R. Hess quälte unzählige Katzen durch Gehirnoperationen langsam zu Tode. All seine "Entdeckungen" sind inzwischen gründlich widerlegt und haben rein gar nichts zur Erweiterung des Wissens über das menschliche Gehirn beigetragen. 1949 wurde Hess für seine wissenschaftlichen Fehlschläge und extremen Grausamkeiten mit dem Nobelpreis belohnt. Und das wird auch heute noch so gehandhabt, ob es nun um "Untersuchungen" an der Fruchtfliege geht oder um Experimente mit genmanipulierten Mäusen, von denen es inzwischen 10.000(!) verschiedene gibt, ohne einen einzigen Fall nachweisen zu können, in dem eine an solchen Tieren entwickelte Gentherapie zur Heilung bei Menschen geführt hat (*4).

Wie unsinnig und brutal es ist, vormals gesunde Tiere willkürlich krank zu machen, darüber geben die jahrelangen Katzenexperimente von Erich Donauer, Uni Homburg, Auskunft: Der nämlich injizierte etlichen Katzen Kaolin (Porzellanerde) ins Gehirn oder verbrachte Wattebäusche in ihr Hirn. Dadurch wollte er eine menschliche Rückenmarkserkrankung simulieren. Der dabei entstandene fünffache Hirndruck äußerte sich in einem Wasserkopf mit ballonförmig aufgetriebener vierten Hirnkammer. Zu dem typischen schweren Krankheitsbild gehörte Nahrungsverweigerung, Benommenheit, Zittern, rhythmische Zuckungen, Verkrampfungen, Stummheit sowie Reaktions- und Teilnahmslosigkeit. Bei den Tieren wurde eine Kauerhaltung beobachtet, indem sie ihren Kopf zwischen den Vorderbeinen hindurch auf den Boden senkten. Die "Wissenschaftler" registrierten missbilligend: "Eine Beurteilung des Reflexverhaltens litt unter der mangelnden Kooperationsfähigkeit der Tiere. In einigen Fällen wurde ein Ausfall des Fluchtreflexes auf Schmerzreize (Kneifen!) beobachtet."

Ein Jahr nach der Kaolin-Injektion begannen die Muskeln der Hinterhand atrophisch zu werden. Es setzte demnach Muskelschwund ein. Der Herr Professor verlängerte das chronische Stadium der Erkrankung auf 900 Tage, also fast drei Jahre. Anschließend tauschte er das Blut der Tiere bei lebendigem Leibe durch eine Fixierlösung (Formaldehyd etc.) aus. Die Katze wurde bewußt als Versuchstier gewählt, weil Vorversuche an Kaninchen gezeigt hatten, dass diese meist über die akute Erkrankungsperiode nicht hinweg kamen. "Die sprichwörtliche Zähigkeit und der ausgeprägte animalische Lebenswille von Katzen kam uns bei der Realisierung dieser Versuche zustatten." Doch von den 51 Patienten, die wegen dieses Rückenleidens an der Homburger Universität operativ behandelt wurden, hatte keiner eine Hirndruckkrankheit noch konnte eine typische Kauerhaltung mit tiefhängendem Wasserkopf registriert werden (*5).

Die Alibifunktion der Tierversuche

Der Irrweg Tierversuch offenbart sich allein schon in den fast alltäglich gewordenen Meldungen über schädliche oder gar tödliche Medikamente... Einer Studie zufolge werden - nur auf die alten Bundesländer bezogen - bis zu 30.000 Arzneimitteltote pro Jahr registriert (*6). Entgegen anders lautenden Behauptungen wurde "Contergan" sehr wohl an trächtigen Tieren geprüft, ohne dass teratogene Eigenschaften festgestellt wurden. 12.000 missgebildete Babys waren die Folge. ... Weder die Wirkung noch die Wirksamkeit oder Verträglichkeit einer chemischen Substanz kann für den Menschen am andersartigen Tier getestet werden. Der wahre Hintergrund für die Durchführung von Tierversuchen ist ihre wichtige Alibifunktion. Falls sich wie so oft ein Medikament als schädlich erweist, beruft sich der Hersteller auf seine Experimente an Tieren und gaukelt vor, alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. Dadurch entgeht er der Produzentenhaftung oder verringert sie zumindest.

Trotz millionenfacher Tierversuche kein Sieg

Die geschilderten, dokumentarisch belegbaren Experimente an Katzen lösen bei jedem normal empfindenden Menschen Empörung aus. Ähnlich geht es vielen anderen Geschöpfen, die von Natur aus nicht dafür vorgesehen sind, für pseudowissenschaftliche Zwecke ausgebeutet zu werden. Trotz oder gerade wegen der millionenfachen Tierversuche, konnten die Krankheiten nicht besiegt werden, im Gegenteil, sie sind ständig im Steigen begriffen. Deshalb sollte den heutigen auf Tierexperimente fixierten technokratischen Medizinbetrieben energisch Einhalt geboten und all denen der Kampf angesagt werden, die als Vasallen der chemisch-pharmazeutischen Industrie gefährliche Medikamente verschreiben, die lediglich Symptome unterdrücken. Die Nebenwirkungen solcher Tierversuchs-Arzneimittel schaffen neue Krankheiten. Nur einer stößt sich dabei wirklich gesund: die von Tierexperimenten profitierenden Industriezweige und ehrgeizige Akademiker, die auf dem Rücken wehrloser Tiere gnadenlos eine Universitätskarriere anstreben.

Der Mensch hatte nun einmal kein Ebenbild, weder in bezug auf seinen Organismus noch - Gott sei Dank - hinsichtlich seiner rücksichtslosen Zerstörungswut gegenüber allem, was ihm "untertan" ist.

Lisa-Maria Schütt
Vorsitzende der “Tierversuchsgegner Bundesrepublik Deutschland e.V.”

(*1) "Verhaltenskenntnis als Instrumentenkunde dargestellt am Versuchstier Katze", P. Leyhausen
(*2) "Tierversuch und Tierexperimentator", M. und H. Stiller
(*3) "Gutachten über Katzenversuche an der Med. Hochschule Hannover", Dr. med. H. Stiller
(*4) Anzeige der "Schweizer Aktion für Mensch und Tier", Tagblatt der Stadt Zürich, 1996
(*5) "Syringomyelie: Klinische und experimentelle Studien", E. Donauer
(*6) Die Ortskrankenkasse 19/78, Prof. Dr. H. Remmer, Tübingen

Weitere Informationen: Tierversuchsgegner Bundesrepublik Deutschland e.V., Kempener Str. 205, 51457 Bergisch Gladbach, Tel.: 0 22 02 / 8 36 13, Fax: 0 22 02 / 8 26 37

Die Datenbank Tierversuche informiert seit 1998 auf der Basis von Veröffentlichungen in Fachzeitschriften über Experimente an Tieren. Besucher können sich anhand der Einträgen über Tierversuche informieren, die in den letzten Jahren in Deutschland durchgeführt wurden. Jedes Dokument enthält neben einer meist umfassenden Versuchsbeschreibung auch detaillierte Angaben zum Hintergrund des Experiment sowie zu den verantwortlichen Wissenschaftlern und Instituten. In einer Datenbank mit tierversuchsfreien Testverfahren können Besucher sich über Zukunftsperspektiven informieren. Der Magazin-Bereich enthält redaktionelle Beiträge zum Thema, und ein sorgfältig betreutes Diskussionsforum ermöglicht es, persönliche Beiträge zum Thema Tierversuche zu verfassen. Die aufwändige Betreuung und Erweiterung der Datenbank wird von der Vereinigung "Ärzte gegen Tierversuche" und dem Bundesverband der Tierversuchsgegner - Menschen für Tierrechte getragen. Die Site präsentiert sich jedoch verbandsübergreifend und hat das einzige Anliegen, über die grausame Realität der Tierversuche aufzuklären.

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