Als berufstätiger Katzenhalter kommt man nicht umhin, seine Katze(n) während der Arbeit allein zu lassen, sofern man nicht gerade im Homeoffice arbeitet. In diesem Artikel befassen wir uns damit, was es zu bedenken gilt und welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind, um sicherzustellen, dass dein Stubentiger die Zeit deiner Abwesenheit sicher und zufrieden verbringt.
Grundsätzliches vorweg
Sofern du dich für eine reine Wohnungshaltung ohne Freilauf entschieden hast, ist es zunächst einmal wichtig, dass deine Katze nicht als Einzelkatze sondern mit einem Artgenossen zusammenlebt, mit dem sie sich die Zeit deiner Abwesenheit vertreiben kann.
Zwar gibt es auch Tiere, die aufgrund früherer Erfahrungen keine Artgenossen akzeptieren und ihre Besitzer nicht teilen möchten, aber diese sollten dann möglichst in einem Haushalt leben, in dem nicht alle Bewohner vollzeitig berufstätig sind, so dass die Katze nicht den ganzen Tag allein und ohne jegliche Ansprache ist.
Denn Katzen, die die meiste Zeit sich selbst überlassen sind und keinen Artgenossen zum Spielen oder zur Gesellschaft haben, legen (sofern es nicht gerade sehr alte, extrem genügsame und wenig anhängliche Tiere sind, die einfach nur ihre Ruhe haben möchten) zumeist früher oder später Verhaltensstörungen wie z.B. Unsauberkeit, Zerstörungswut oder Aggressionen an den Tag, da sie schlicht einsam, nicht ausgelastet und völlig unterfordert sind.
Für den Fall, dass deine Katzen es bisher gewohnt waren, dass du tagsüber daheim warst (weil du z.B im Homeoffice gearbeitet hast), du aber künftig außer Haus arbeiten wirst, ist es wichtig, sie auf deine Abwesenheit vorzubereiten. Gewöhne sie in dem Fall schrittweise daran, allein zu bleiben, indem du mit kurzen Abwesenheitsperioden beginnst und die Dauer allmählich erhöhst. Dies kann den Tieren helfen, sich langsam an die neue Situation anzupassen und sich wohl und sicher zu fühlen, wenn du nicht daheim bist.
Die Umgebung vorbereiten
Bevor du das Haus verlässt, ist es wichtig, die Umgebung so vorzubereiten, dass deine Katzen gut versorgt sind. Stelle sicher, dass sie jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Du kannst z.B. einen Wasserspender verwenden, der deine Katzen dazu anregt, regelmäßig über den Tag zu trinken. So sorgst du für eine gute Hydratation, die wichtig für die Gesundheit deiner Katzen ist.
Zudem sollte ausreichend Futter für die Dauer deiner Abwesenheit bereitstehen. Automatische Futterspender, die so programmiert werden können, dass sie in regelmäßigen Abständen Futterportionen freigeben, bieten eine hervorragende Lösung eine stabile Fütterungsroutine aufrechtzuerhalten. Es gibt diese sogar chipgesteuert, was eine gewisse Hilfe dabei sein kann, dass jede Katze die ihr zugedachten Portion bzw. das ihr zugedachte Futter erhält (z.B. wenn eine der Katzen Spezialfutter benötigt).
Die Umgebung bereichern
Um zu verhindern, dass deine Katzen sich langweilen, bereichere ihre Umgebung mit interaktivem Spielzeug, ausreichend Klettermöglichkeiten, Aussichtsplätzen zur Beobachtung des Geschehens außerhalb der Wohnung, Kratz- und Liegeflächen sowie gemütlichen Rückzugsplätzen.
Spielzeuge, die bei der Interaktion kleine Leckerli ausgeben, können ebenfalls eine gute Option sein, deine Katzen zu beschäftigen und sie mental zu stimulieren. Diese Spielzeuge oder in der Wohnung versteckte Leckerli fördern das natürliche Jagdverhalten, was helfen kann, Langeweile und Angst zu reduzieren.
Stelle sicher, dass deine Katzen Zugang zu Orten haben, an denen sie ihre Umgebung beobachten können, was eine natürliche Aktivität für Katzen darstellt. Kratzbäume und Wandregale bieten erhöhte Aussichtspunkte, die ihnen helfen, sich sicher zu fühlen und ihr Territorium zu überwachen. Liegeplätze am Fenster mit freier Sicht nach draußen in den Garten oder auf die Straße bieten zusätzliche Abwechslung und Unterhaltung.
Die Umgebung sichern
Die Sicherheit Deiner Katzen hat oberste Priorität. Bevor du gehst, stelle sicher, dass alle Zimmer frei zugänglich und keine Räume verschlossen sind, die die Katzen zu ihrem Territorium zählen. Katzen brauchen eine gewisse Bewegungsfreiheit und gehen ihr Revier (selbst wenn es nur ihre 4 Wände sind) regelmäßig ab. Verschlossene Zimmer schränken nicht nur ihre Bewegung ein, sondern können auch zu Frust oder Angst führen (z.B. wenn Rückzugsmöglichkeiten fehlen).
Fenster sollten fest verschlossen sein – lass auf keinen Fall Kippfenster geöffnet, denn diese stellen eine Versuchung und eine unsagbar große Gefahr für Katzen dar, ganz besonders, wenn diese gelangweilt sind und unbedingt nach draußen wollen, weil etwas ihre Neugier geweckt hat. Einmal ins Kippfenster geklettert, verkeilen sich die Tiere immer mehr und können sich nicht mehr aus dieser gefährlichen Falle befreien. Sie rutschen immer tiefer in den Spalt, wobei Organe gequetscht und irreversibel geschädigt werden, so dass die Tiere in ihrer Falle verenden.
Bewahre gefährliche oder zerbrechliche Gegenstände außerhalb der Reichweite der Katze auf, um Verletzungen zu verhindern. Elektrische Kabel, Chemikalien und sehr kleine Gegenstände, die verschluckt werden könnten, stellen eine Gefahr für deine Katzen dar. Ein sorgfältiges Verstauen aller problematischen Gegenstände minimieren das Risiko von Haushaltsunfällen.
Giftige Zimmerpflanzen oder Schnittblumen gehören ebenfalls nicht in die Reichweite deiner Katzen – egal ob du daheim bist oder nicht. ;-)
Aus der Ferne überwachen
Dank moderner Technologie ist es heutzutage gut möglich, deine Katzen auch aus der Ferne über das Internet zu überwachen. Es gibt unzählige Modelle von Überwachungskameras für Haustiere zum kleinen Preis. So kannst du ein Auge auf deine Katzen haben, und (je nach Modell) sogar über ein eingebautes Mikrofon mit ihnen sprechen. Dies kann eine zusätzliche Sicherheit während deiner Abwesenheit bieten (achte jedoch darauf, dass deine Katzen sich nicht vor der unerwarteten und möglicherweise fremd klingenden Stimme erschrecken oder ängstigen!).
Einige Kameras bieten sogar erweiterte Funktionen, wie die Verteilung von Leckerlis aus der Ferne, was die Interaktion aufrechthält und die Langeweile während deiner Abwesenheit reduziert.
Trotz aller Vorsichts- und Überwachungsmaßnahmen kannst du nicht vollkommen ausschließen, dass mitunter Unfälle passieren können. Daher kann es durchaus ratsam sein, eine Katzen-Krankenversicherung abzuschließen, welche unerwartete medizinische Kosten abdeckt, einschließlich aller Tierarztbesuche, Behandlungen und gar nötiger Operationen. Falls du dies in Erwägung ziehst, solltest du jedoch die Angebote sorgfältig vergleichen, um herauszufinden, was in den jeweiligen Policen abgedeckt ist und welche Police somit am besten zu deinen Katzen passt!!
Rückkehr nach Hause
Wenn du am Abend nach Hause zurückkehrst, nimm dir unbedingt erst einmal die Zeit, deine Katzen zu begrüßen und ihnen etwas Aufmerksamkeit zu schenken, nachdem sie den ganzen Tag ohne dich auskommen mussten. Sie freuen sich über deine Rückkehr und möchten auch spüren, dass du dich freust, sie zu sehen – und zwar auch dann, wenn du von der Arbeit geschafft bist und eigentlich erst einmal deine Ruhe haben möchtest. Katzen können empfindlich auf Abweisung reagieren, denn sie verstehen ja nicht, dass die Arbeit dir bereits deine ganze Kraft abverlangt hat.
Den Tieren erst einmal eine kurze Kuschel- oder Spielzeit zu bieten, stärkt eure Bindung und hilft den Tieren, sich geliebt und sicher zu fühlen. Dies trägt auch dazu bei, jeglichen Stress, den die Katzen womöglich durch deine Abwesenheit empfinden, abzubauen.
Bei mehrtägiger Abwesenheit
Wenn du für einen mehrtägigen Zeitraum abwesend sein musst, z.B. aufgrund einer Dienstreise oder gar eines Urlaubs, solltest du einen Freund, ein Familienmitglied, einen Nachbarn oder einen Katzensitter bitten, regelmäßig vorbeizuschauen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist und die Tiere frisches Wasser und Futter erhalten, die Toiletten gereinigt werden (ganz wichtig, denn unsaubere Toiletten führen schnell zu unsauberen Katzen!) und die Tiere auch etwas Gesellschaft und soziale Interaktion erfahren.